Neubeurer Woche 2013

Die Neubeurer Woche 2013 findet vom 3. bis 5. Oktober 2013 statt.


 

GEGENWART DER MUSEN

„In Vorträgen, Lesungen, Theater und kleinen Konzerten pflegen wir mit der Neubeurer Woche die Kunst der ‚geistvollen Geselligkeit’ und erkunden das Potenzial des einstigen Freundeskreises für unsere Gegenwart“, so Prof. Dr. Elisabeth v. Samsonow, künstlerische Leiterin der Neubeurer Woche.

Die dritte Neubeurer Woche 2013 verschiebt die Aufmerksamkeit von den bedeutenden Männern – Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Alexander Schröder, Rudolf Borchardt – auf die Frauen des einflussreichen Freundeskreises, der sich seit 1911 auf Schloss um Hugo von Hofmannsthal versammelte. Der Begriff der „Musen“ im Titel der diesjährigen Neubeurer Woche erinnert an den Reigen der Künste, die sich die Griechen als Töchter der Mnemosyne, der Erinnerung, vorgestellt haben. Im Begriff der „Muse“ zogen sie die Kunst und die Frau in Eins zusammen.
Die Neubeurer Woche 2013 beschäftigt sich mit der sich um die Jahrhundertwende radikal veränderten Rolle der Frau in Kunst und Gesellschaft. Hofmannsthal und Strauß sollten vor allem mit ihren großen Frauenfiguren Erfolg haben: mit „Elektra“, „Ariadne“, „Die Frau ohne Schatten“, „Arabella“ und der „Ägyptischen Helena“. Am Freitag, liest die österreichische Autorin und Georg-Büchner-Preisträgerin Friederike Mayröcker in Kooperation des Münchner Literaturhauses mit der Neubeurer Woche aus neuer Prosa und die Sopranistin Susanne Bernhard wird am Eröffnungsabend die großen Frauenarien aus den Strauß-Opern singen.

In Neubeuern lenkt man also den Blick auf die Frau in der Literatur, auf der Bühne und im Atelier und erinnert an die mutigen Protagonistinnen der Zeit. In den historischen Gästebüchern des Schlosses Neubeuern finden sich Einträge zur Schriftstellerin und politischen Aktivistin Annette Kolb, die zentral in der Runde der Neubeurer „Musen“ steht, zur Grande Dame der europäischen Salons Helene von Nostitz und zur avantgardistischen Wiener Tänzerin Grete Wiesenthal. Eine Ausstellung über das Schaffen der heute wiederentdeckten Malerinnen Clara von Rappard, Ilka von Fabrice und Luise Begas-Parmentier, die alle in den historischen Gästebüchern des Schlosses malten, beleuchtet den Pioniergeist der Künstlerinnen um 1900.

Als Höhepunkt der Neubeurer Woche 2013 wird das zu seiner Zeit für heftige Diskussion sorgende Drama „Elektra“ von Hugo von Hofmannsthal – das Paradestück über die Hysterikerin – in einer Inszenierung des Vorarlberger Landestheaters unter Dirk Diekmann auf die Neubeurer Bühne gebracht.

 

PROGRAMM

Donnerstag, 3. Oktober 2013 ab 12 Uhr

Literarisch-geologische Führung auf dem Wendelstein
Reinhard Käsinger / Hans Vogt
Wendelsteinbahn – Abfahrt 12 Uhr
Wendelstein Abstieg

Freitag, 4. Oktober 2013

Ausstellungseröffnung
von Reinhard Käsinger

Eröffnung Neubeurer Woche ab 19 Uhr

LITERATURHAUS trifft…Neubeurer Woche 2013
Friederike Mayröcker liest aus neuer Prosa


Susanne Bernhard (Sopran) singt Arien
aus Opern von Richard Strauss nach Texten von
Hugo von Hofmannsthal,
am Flügel Ricardo Ballestero
Enoch zu Guttenberg
liest Texte von Annette Kolb


Elisabeth von Samsonow steuert Reflexionen zur Rolle der Frau um 1900 bei

Anschließend Geistvolle Geselligkeit in den Salons
Lesungen von Joachim Seng und Elisabeth von Samsonow

 


Samstag, 5. Oktober 2013 11 Uhr ab 11 Uhr

Matinee/Gespräch zu den Frauen auf Schloss Neubeuern
Mit Elisabeth Tworek (Leiterin Monacensia, München),
Joachim Seng (Goethehaus Frankfurt/Main)
Hubert Huber spielt und improvisiert nach Kompositionsskizzen
aus den historischen Gästebüchern des Schlosses
Neubeuern – Moderation Elisabeth von Samsonow

 

Samstag, 5. Oktober 2013 11 Uhr ab 14.30 Uhr

Hauptgebäude
Literarisch-künstlerische Workshops
Leserunden zu den Frauen auf Schloss Neubeuern:
Annette Kolb, Helene von Nostitz, Clara von Rappard, Ottonie Gräfin Degenfeld,
Julie Baronin von Wendelstadt in den Salons
Mit Elisabeth Tworek, Christel Vollrath und Joachim Seng


Samstag 5. Oktober 2013 11 Uhr ab 19 Uhr

Große Abendvorstellung Vorarlberger Landestheater
„ELEKTRA” VON HUGO VON HOFMANNSTHAL
Mit Stefanie Staltmeier als Elektra, Adelheid Bräu, Maria von Bismarck,
Tamara Stern, Maximilian Laprell
Regie: Dirk Diekmann, Ausstattung: Julia Kopa
Dramaturgie: Kai van Maaren, Assistenz: Stefan Ruhl

Als Ausklang des Abends
Geistvolle Geselligkeit mit Bewirtung